
Wir treffen den Künstler Sigurd Rompza, diesmal im Institut für aktuelle Kunst in Saarlouis. Der in Neunkirchen lebende Künstler Sigurd Rompza zählt zu den international wichtigen Vertretern der Konkreten Kunst. Seit 1975 kann er mehr als 550 Einzel- und Gruppenausstellungen vorweisen. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Momentan sind die Arbeiten von Sigurd Rompza und seinen ehemaligenn Student*innen Esther Hagenmaier, Claudia Vogel und Dirk Rausch in der Ausstellung “Positionen nichtabbildender Kunst” im Zentrum August Clüsserath in Dillingen noch bis zum 5. November zu sehen.
Photos Credits:
Dirk Rausch, © VG Bildkunst, mit Erlaubnis von Sigurd Rompza
Künstlerportrait: Sigurd Rompza
Sigurd Rompza, geboren 1945 in Bildstock im Saarland, ist ein deutscher Künstler und eine prägende Figur der Konkreten Kunst. Sein Werk zeichnet sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit den Prozessen des Sehens sowie den Wechselwirkungen von Farbe, Licht und Form aus. Rompza lebt und arbeitet in Neunkirchen/Saar und hat sich über Jahrzehnte hinweg sowohl als praktizierender Künstler als auch als Theoretiker einen internationalen Ruf erarbeitet.
Leben und Werdegang
Rompza studierte zunächst an der Pädagogischen Hochschule des Saarlandes, bevor er sich der Malerei und Kunsttheorie widmete und an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Raimer Jochims zum Meisterschüler wurde. Von 1981 bis 1994 lehrte er Kunsterziehung an der Universität des Saarlandes, gefolgt von einer Professur für Grundlagen der Gestaltung (1994) und später für Malerei (1999–2011) an der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBKsaar). Seit seiner Emeritierung 2011 konzentriert er sich voll auf seine künstlerische und theoretische Arbeit.
Werk und Stil
Sigurd Rompza ist bekannt für seine „Sehstücke“ – Wandobjekte und Reliefs, die das Sehen als aktiven, sinnlichen Erkenntnisprozess thematisieren. Seit den 1970er Jahren entwickelte er zunächst weiße Reliefs, ab 1985 folgte die Integration von Farbe in seine Arbeiten. Seine Werke, oft aus Materialien wie Holz, Aluminium oder MDF gefertigt, spielen mit Licht, Schatten und Raum, um die Wahrnehmung des Betrachters herauszufordern. Serien wie die Farb-Licht-Modulierungen zeigen, wie Farben durch Lichtverhältnisse und Perspektive variieren – eine Einladung, bewusst und reflektierend zu schauen.
Rompza grenzt sich von rein mathematisch-formalistischen Ansätzen der Konkreten Kunst ab und betont stattdessen die sinnliche Dimension. Seine Arbeiten sind keine statischen Objekte, sondern dynamische Erfahrungsräume, die Mehrdeutigkeit und Offenheit fördern.
Theoretischer Beitrag Sigurd Rompzas
Neben seiner künstlerischen Praxis ist Rompza ein produktiver Theoretiker. Seit 1973 veröffentlicht er Texte zur Konkreten Kunst und den Grundlagen der Gestaltung. In der Schriftenreihe reflexionen, die er mit Bernd Philippi und der Agentur mediArt herausgibt, verbindet er künstlerische Praxis mit philosophischer Reflexion. Er sieht Kunst als ein „erkenntnisstiftendes Unternehmen“, das die „Natur des Sehens“ erforscht.
Einfluss und Vermächtnis
Mit über 550 Ausstellungen weltweit und Arbeiten in zahlreichen Sammlungen (z. B. Wilhelm-Hack-Museum, Saarland-Museum) hat Rompza die Konkrete Kunst nachhaltig geprägt. Seine intellektuelle Tiefe und sein Fokus auf Wahrnehmung machen ihn zu einem einzigartigen Künstler, dessen Werke nicht nur gesehen, sondern erfahren werden wollen.
Weitergehende Informationen
Offizielle Website: https://www.rompza.de/
Wikipedia (deutsch): https://de.wikipedia.org/wiki/Sigurd_Rompza
Institut für aktuelle Kunst: https://www.institut-aktuelle-kunst.de/kuenstler/rompza-sigurd/