
Die in der Nähe von Kaiserslautern lebende Künstlerin Veronika Olma spaziert und wandert seit 2011 “raumgreifend in der Landschaft” (Kunstforum). Die Wege werden dabei durch die jeweiligen Vorgaben bestimmt. Ständiger Begleiter und wesentlicher Mitgestalter auf diesen wunderlichen Spaziergängen ist ihr Hund Bazi, deshalb nennt sie diese gemeinsamen Unternehmungen auch „Baziergänge“. Der Hund wird in Veronika Olmas künstlerischem Schaffen zum “Mitschöpfer” ihrer Arbeiten (Mannheimer Morgen). Aktuell sind die beiden bei ca. 32.300 km gemeinsamen Gehens angekommen!
Die Saarbrücker Ausstellung “vademecum” in der Galerie [SALI E TABACCHI] zeigt ausgewählte Zeichnungen, Lasercuts aus Acrylglas, Postkarten und Stick-Stoff-Boxen aus Veronika Olmas Hunderte von Schriften und Zeichnungen umfassendem gleichnamigen Groß-Projekt “vademecum“.
Künstlerportrait: Veronika Olma
Veronika Olma, geboren am 3. März 1962 in Beuren an der Aach (Kreis Konstanz), ist eine deutsche bildende Künstlerin, deren Werk sich durch eine vielseitige Auseinandersetzung mit Malerei, Zeichnung, Fotografie, Installation und Kunst am Bau auszeichnet. Sie lebt und arbeitet seit 2005 in Enkenbach-Alsenborn bei Kaiserslautern und hat sich mit ihrem spielerischen und zugleich tiefgründigen Ansatz in der zeitgenössischen Kunstszene etabliert.
Leben und Werdegang
Olma studierte von 1982 bis 1988 Kunst, Kunstgeschichte und Germanistik an der Technischen Universität Karlsruhe bei Wolfgang Hartmann. Nach ihrem Studium war sie in verschiedenen Städten aktiv: von 1989 bis 1991 in Offenbach bei Frankfurt, von 1992 bis 1999 in Le Saulcy in den Vogesen (Frankreich), von 2000 bis 2005 in Hördt in der Südpfalz, bevor sie sich schließlich in Enkenbach-Alsenborn niederließ. 1992 gründete sie gemeinsam mit Wolfgang Löster die Kunstschule „kunstwerkstatt-olma“, die bis heute ein kreativer Treffpunkt ist. Seit 2001 ist sie Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Rheinland-Pfalz und seit 2007 in der Gruppe „ars-palatina“.
Werk und Stil
Veronika Olmas Kunst kreist um das „Wundern über die eigene, fragile Existenz“ und die Beziehungen zwischen Mensch, Tier und Umwelt. Ihre Werke bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Poesie, Bizarrem und Ironie, oft geprägt von starken Kontrasten, Linien, Schatten und organischen Formen. Sie arbeitet mit traditionellen Techniken wie der Ikonenmalerei, um flüchtige Momente festzuhalten, und fordert den Betrachter dazu auf, innezuhalten und den Blick zu entschleunigen.
Besonders markant ist ihre Serie GPS-Drawings, die seit 2011 entstand: Mit einer GPS-App zeichnete sie Wanderungen mit ihrem Hund Bazi (2009–2024) auf – insgesamt fast 34.000 Kilometer – und verwandelte diese in Kunstwerke wie Stickereien, Tape-Installationen, Zeichnungen und Malereien. Beispiele wie der „Dürer-Hase“ oder „His Master’s Voice“ zeigen, wie sie historische Motive neu interpretiert. Neben diesen innovativen Ansätzen ist Olma auch im Bereich Kunst am Bau aktiv, etwa mit Projekten wie „walk the line – change the view“ (Kernchemie, 2024) oder „Von Bäumen, Leitern und Treppen“ (Rathaus Dierdorf, 2022).
Einfluss und Vermächtnis
Olma hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen, darunter die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall, die Zeche Zollverein in Essen und das Museum für Kommunikation in Frankfurt. Ihre Werke befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen, etwa im Museum Würth. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 1. Messepreis der Kunstmesse „Kunst direkt“ in Mainz. Als Mitglied der Künstlerwerkgemeinschaft Kaiserslautern engagiert sie sich auch in kollaborativen Projekten wie „Fraternité“ (2018), das die deutsch-französische Freundschaft thematisierte.
Veronika Olma verbindet intellektuelle Tiefe mit sinnlicher Leichtigkeit. Ihre Kunst ist ein Plädoyer für Dialog und Reflexion – ein Balanceakt zwischen Nähe und Distanz, Vergangenheit und Zukunft.
Weiterführende Informationen zu Veronika Olma
Offizielle Website: https://www.olma.de/
Veronika Olma bei Instagram: https://www.instagram.com/veronika_olma/
Wikipedia (deutsch): https://de.wikipedia.org/wiki/Veronika_OlmaKunstportal Pfalz: https://www.kunstportal-pfalz.de/kuenstler/veronika-olma/